Nationalparks
NATIONALPARKS
BEGRIFF:
Die Welt-Naturschutzbehörde IUCN kategorisiert sämtliche Schutzgebiete der Erde nach Schutzziel, Schutzmaßnahmen und dem Gesamtmanagement. Das IUCN System versteht sich als internationale Referenz für die verschiedensten nationalen Klassifizierungen der Schutzgebiete. Es existieren folgende sechs Kategorien:
Kategorie Ia/Ib: Strict NatureReserve/Wilderness Area
Hier sind große unbeeinflusste Wildnis Areale gemeint, die erschwert zugänglich sind und hauptsächlich dem Naturschutz und der Forschung dienen sollen. Touristischer Besuch ist hier nicht oder nur in kleinem Rahmen vorgesehen. Österreichisches Beispiel: Wildnisgebiet Dürrenstein
Kategorie II: Nationalpark
Schutzgebiet, das hauptsächlich zum Schutz verschiedener Ökosysteme und dezidiert auch zu
Erholungs- und Besuchszwecken verwaltet wird. Hier liegt der Fokus am Schutz des ungestörten Ablaufes natürlicher Prozesse. Verschiedene Parameter im Management des Nationalparks müssen erfüllt werden. Eine der Regeln besagt zum Beispiel, dass 75 % der Fläche des Nationalparks innerhalb von 30 Jahren nach der Gründung sich selbst überlassen werden müssen.
Im Unterschied zur Kategorie I liegt hier der Focus auch auf Erholung und der Bewusstseinsförderung der Bevölkerung für den Naturschutz, weshalb die Managementziele auch touristische Infrastruktur beinhalten.
Österreichisches Beispiel: Nationalpark Kalkalpen
IN ÖSTERREICH EXISTIEREN 6 NATIONALPARKS DER KATEGORIE II.
In manchen Ländern, etwa Großbritannien, werden bestimmte Schutzgebiete als Nationalparks ausgewiesen, obwohl sie nicht die Kriterien der IUCN erfüllen. Sie scheinen damit nicht in der offiziellen Liste der IUCN/Kategorie II auf.
Kategorie III: Naturdenkmal
Kategorie IV: Biotop-Artenschutzgebiet
Kategorie V: Geschützte Landschaft
Kategorie VI: Ressourcenschutzgebiet oder Kulturlandschaft
WELTWEIT:
Derzeit gibt es weltweit knapp 4000 anerkannte Nationalparks der UICN-Kategorie II.
Das Land mit den meisten Nationalparks ist Australien (über 500)
EUROPAWEIT:
In Europa existieren knapp 300 Nationalparks. Russland hat insgesamt 51 Nationalparks ausgewiesen,
darunter den größten europäischen: Jugyd Wa im europäischen Teil des Landes mit 18917 km2, ein Gebiet knapp so groß wie Niederösterreich. Allerdings sind in dieser Anzahl auch die im asiatischen Teil liegenden Parks enthalten.
Von den komplett in Europa befindlichen Ländern besitzt Norwegen mit 47 die meisten Nationalparks.
In der Türkei gibt es keinen einzigen.
Unter den europäischen Parks finden sich die unterschiedlichsten Landschaften, Ökosysteme, schützenswerte Tier- und Pflanzengesellschaften, Gletscher, Berge, Schluchten, Heidelandschaften, Moore, maritime Areale und Dünen.
Manche der Nationalparks liegen völlig entlegen und sind öffentlich sehr schwer zu erreichen, andere befinden sich in unmittelbarer Nähe einer Stadt. Es gibt Staaten, die viel Mühe darauf verwenden, eine gute Infrastruktur für die natursuchenden Menschen zu schaffen - von markierten Wegen über organisierte Rangertouren bis zu informativen Ausstellungen in den Nationalparkzentren. Dazu gehört auch eine gute öffentliche Erreichbarkeit.
Natürlich gibt es auch Parks, die offiziell zwar als solche ausgewiesen sind, jedoch touristisch eher ein stiefmütterliches Dasein fristen.
Eines haben alle europäischen Nationalparks aber gemeinsam: Sie sind Puzzlesteine in der immer noch beeindruckenden Diversität unseres Kontinents und tragen dazu bei, diese für die kommenden Generationen zu erhalten.
EUROPÄISCHE LÄNDER: ANZAHL DER NATIONALPARKS DER IUCN-KATEGORIE II
ALBANIEN: 15
BELGIEN: 1
BOSNIEN: 4
BULGARIEN: 3
DÄNEMARK: 5
DEUTSCHLAND: 16
ESTLAND: 6
FINNLAND: 40
FRANKREICH: 8
GRIECHENLAND: 12
GROSSBRITANNIEN: 0 (GB selbst bezeichnet allerdings 15 geschützte Gebiete als NP)
IRLAND: 6
ISLAND: 3
ITALIEN: 25
KASACHSTAN: 14
KOSOVO: 2
KROATIEN: 8
LETTLAND: 4
LIECHTENSTEIN: 0
LITAUEN: 5
LUXEMBURG: 0
MALTA: 1
NORDMAZEDONIEN: 4
MOLDAWIEN: 0
MONACO: 0
MONTENEGRO: 5
NIEDERLANDE: 21
NORWEGEN: 47
ÖSTERREICH: 6
POLEN: 23
PORTUGAL: 1
RUMÄNIEN: 13
RUSSLAND: 51
SAN MARINO: 0
SCHWEDEN: 30
SCHWEIZ: 1
SERBIEN: 4
SLOWAKEI: 9
SLOWENIEN: 1
SPANIEN: 14
TSCHECHIEN: 4
TÜRKEI: 0
UKRAINE: 7
UNGARN: 10
VATIKANSTADT: 0
WEISSRUSSLAND: 4
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