MEINE EUROPÄISCHEN NATIONALPARKS : BILANZ NACH 1 JAHR
ERSTES JAHR MEINER NATIONALPARKREISEN
Oktober 2022 bis September 2023
18 besuchte Nationalparks in 13 europäischen Staaten
Die Erfahrungen im ersten Jahr meiner Nationalparkreisen haben meine ursprünglichen Erwartungen recht exakt bestätigt. 1) Unser Kontinent besitzt immer noch eine hohe Diversität an Naturlandschaften und Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die geschützten Areale nur mehr Naturinseln im menschlichen Lebens- und Wirtschaftsraum sind. Eine Ausnahme bildet dabei vielleicht noch am ehesten Skandinavien mit seiner geringen Bevölkerungsdichte und kaum besiedelten Landstrichen.
2) Es existieren große Unterschiede zwischen den einzelnen Parks, was den Schutz der Natur an sich und das Verhältnis zur touristischen Nutzung betrifft. Im bulgarischen Pirin-Nationalpark etwa werden die gesetzlichen Vorgaben vom Staat selbst komplett ignoriert. Hier ist der Ausbau eines riesigen Wintersportzentrums in vollem Gang. Auf der Gegenseite steht der polnische Bialowieza-Urwald mit strengen Zutrittsbeschränkungen und limitierten, aber gut organisierten Exkursionen. Leider setzt sich ausgerechnet dort politisches Kalkül mit der Errichtung des EU-Grenzzaunes über Naturschutzinteressen hinweg und durchtrennt den Lebensraum des letzten europäischen Tieflandurwalds in zwei separate Teile.
Die Serviceleistungen in einigen Nationalparks zielen mehr auf die Bespaßung der Touristen ab als darauf, jenen die Gefährdung des natürlichen Lebensraumes und den Naturschutzgedanken näher zu bringen, etwa im Nationalpark Pieninen an der slowakisch-polnischen Grenze mit den überbordenden Floßfahrten oder der Massenbetrieb bei den kroatischen Krka-Wasserfällen. Andere wiederum leisten in diesem Punkt vorbildliche Arbeit, so der österreichische Nationalpark Gesäuse. Hier wird mittels Lehrpfaden, Veranstaltungen und Ranger-Touren der Schutzgedanke professionell und konsequent vermittelt.
3) Mein persönlicher Anspruch der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln stößt erwartungsgemäß zuweilen auf Probleme, da viele Nationalparkverwaltungen und Behörden sich immer noch am Konzept der individuellen Mobilität mittels PKW orientieren und die Angebote an öffentlichen Verkehrsmitteln vernachlässigen. Das Hinterland des italienischen Nationalparks Cilento etwa ist praktisch ausschließlich den AutofahrerInnen vorbehalten.
Besonders gut mit Zug und Bus waren folgende Nationalparks erreichbar: Slowakisches Paradies (Slowakei), das ungarische Bükk-Gebirge, Eifel in Deutschland, Vesuv in Italien, Oosterschelde in den Niederlanden und Gesäuse, Österreich.
Aber auch wenn es bisweilen etwas mühsam daherkommt: Bisher habe ich alle angestrebten Nationalparks öffentlich und auch ohne Flugreise erreichen können.
BEWERTUNGSRANKING nach 1 Jahr:
1: BIALOWIEZA , Polen
fantastischer Flachlandurwald und europäische Wisente
7,5
2: DOVREFJELL , Norwegen
einsame skandinavische Hochplateaus mit Moschusochsen
6,8
und 2: GESÄUSE, Österreich
spektakuläre Gebirgslandschaften und viele alpine Möglichkeiten
6,8
4: SLOWAKISCHES PARADIES, Slowakei
Abenteuerliche Steige mit Leitern und Seilen durch Bärengebiet
6,6
5: VESUV , Italien
Naturoase um den "schlafenden Vulkan" und einsame Pfade gleich bei Neapel
6,1
DIE GROSSEN ZIELE IM KOMMENDEN JAHR:
ISLAND (Vatnajökull NP)
SPANIEN (Picos de Europa NP)
MONTENEGRO (Durmitor NP)
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